Eine Kurzchronik von Günther Hettel, Ortsvorsteher von Neuburgweier, Stadt RheinstettenAuf der Gemarkung der Gemeinde Au am Rhein, am Rheinufer an der Rheinfähre Neuburgweier, in einer einmaligen Rheinauenlandschaft entstand aus dem ehemals größten Wasserstraßen -und Schiffszollamt am Oberrhein eine gastronomische Attraktion, das Restaurant Zollhaus unter Leitung der Betreiberfamilie Heiko und Marina Müller
Als ehemaliger Zöllner im Zollamt Neuburgweier und als jetziger Ortsvorsteher von Neuburgweier, einem Stadtteil der Stadt Rheinstetten, möchte ich aus der Chronik über das ehemalige Zollamt einen kurzen Auszug zur Würdigung des Restaurants geben. Das Zollamt Neuburgweier wurde erstmals 1935 als Dienstgebäude der damaligen Badischen Zollverwaltung (Länderzollverwaltung) erstellt. Deshalb wurde jetzt bei der Außengestaltung der Fassade und der Restaurantinnenräume die Badischen Farben
gelb und rot wieder verwendet.
Mit dem Kriegsausbruch 1939 musste der Betrieb eingestellt werden. Nach dem Wiederaufbau 1950, wurde das Zollamt 1951 wieder in den Dienst genommen. In diese Zeit fällt auch die Übernahme des badischen Landeszolldienstes in den Aufgabenbereich der Bundesfinanzverwaltung als Bundeszollverwaltung. Die ständigen Vereinfachungen und Erleichterungen des Warenverkehrs auf dem Rhein durch Beschlüsse der EWG/EU in den 70er Jahren, sowie nach Inkrafttreten des Schengener Abkommens für den freien Waren- und Personalverkehr über die Binnengrenzen der Europäischen Gemeinschaft leiteten das Ende des Zollamtes Neuburgweier ein.
1995/96 waren die Jahre der Auflösung und das Ende der Ära des Zollamtes Neuburgweier.Nach dem Rückfall der gesamten Zollanlage, Hafen und Amtsgebäude an den eigentlichen Grundstückeigentümer, der Gemeinde Au am Rhein, hat der Bürgermeister Hartwig Rihm mit seinem Gemeinderat den sinnvollen Beschluss gefasst das Amtsgebäude als Gasthaus umzugestalten. Wie es sich jetzt schon zeigt war ein weiterer guter Entschluss die Wahl der Betreiberfamilie Müller mit langjähriger Erfahrung in Service und Küche. Für mich als ehemaliger Zöllner in diesem Hause und ich meine auch für meine ehemaligen Kollegen sprechen zu können, ist es eine Freude feststellen zu können, dass die Betreiber im Gastraum die Geschichte des Zollamtes in Bildern und anderen Gegenständen dokumentieren. Zusammengefasst kann man feststellen, dass die Voraussetzungen für gutes Gelingen geschaffen sind.
Dem Betreiber kann man nur alle guten Wünsche mit auf den Weg geben. Die seit der Eröffnung gebotene Qualität der Küche, im besonderen das Angebot an Fischgerichten lässt hoffen, dass noch manch Angenehmes und Ausgefallenes zu erwarten ist.
Viel Glück und immer ein gutes Gespür gepaart mit weiteren guten Einfällen, wünsche ich der Pächterfamilie Müller und den gesamten Mitarbeitern.
Günther Hettel, Ortsvorsteher